Was ist Retargeting?
Retargeting einfach erklärt bedeutet, Menschen, die Deine Website oder Dein Angebot bereits besucht haben, erneut anzusprechen. Dies geschieht beispielsweise über Anzeigen auf Plattformen wie Facebook, Google Ads oder Instagram.
Stell Dir vor: Jemand besucht Deinen Online-Shop, schaut sich einen Rucksack an – aber kauft nicht. Mit Retargeting kannst Du dieser Person später beim Surfen erneut eine Anzeige mit genau diesem Rucksack zeigen. So wird aus einem „Vielleicht“ oft doch noch ein „Ja, ich kauf’s!“
Warum ist Retargeting so effektiv?
Viele Menschen treffen Kaufentscheidungen nicht sofort. Sie benötigen Zeit, Vertrauen oder den richtigen Moment.
Retargeting hilft Dir:
- Interessenten erneut anzusprechen
- Deine Sichtbarkeit zu erhöhen
- Verlorene Besucher in Kunden zu verwandeln
- Dein Werbebudget effizient einzusetzen, da Du nur Personen ansprichst, die Dich bereits kennen
TIPP
Retargeting ist wie ein freundlicher Reminder – nicht aufdringlich, sondern hilfreich, wenn es gut umgesetzt wird.
So funktioniert Retargeting – Schritt für Schritt erklärt
Schritt 1: Pixel oder Tag installieren
Ein „Pixel“ oder „Tag“ ist ein kleines Stück Code, das Du auf Deiner Website einfügst. Es erfasst, wer Deine Seite besucht hat.
Beispiele:
Wichtig: Beachte die DSGVO! Verwende Cookie-Banner und informiere transparent über die Datenerfassung.
Schritt 2: Zielgruppen definieren
Du kannst genau festlegen, wen Du erneut ansprechen möchtest:
- Alle Website-Besucher der letzten 30 Tage
- Personen, die ein Produkt angesehen, aber nicht gekauft haben
- Menschen, die ein Video angeschaut oder einen Beitrag geliked haben
Tipp: Je gezielter Deine Zielgruppe, desto effektiver ist Deine Werbung.
Schritt 3: Anzeige erstellen
Erstelle eine Anzeige speziell für diese Zielgruppe.
Ideen für Retargeting-Anzeigen:
- „Na, noch unentschlossen? Hier ist ein 10 %-Gutschein!“
- „Dein Lieblingsprodukt wartet noch auf Dich.“
- „Hast Du unsere Beratung verpasst? Jetzt kostenlos sichern!“
TIPP
Verwende Wiedererkennungsmerkmale wie Bilder oder Farben von Deiner Website.
Schritt 4: Anzeigen ausspielen und testen
Starte Deine Kampagne und beobachte die Ergebnisse:
- Wie viele klicken auf die Anzeige?
- Wie viele tätigen einen Kauf?
- Welche Anzeige funktioniert besser?
Teste verschiedene Varianten, z. B. mit und ohne Rabatt, unterschiedliche Texte oder Bilder.
Praxisbeispiele aus dem echten Leben
Beispiel 1: Yoga-Coach mit Online-Kurs
Besucher haben sich die Kursseite angeschaut, aber nicht gebucht. Mit einer Anzeige „Lerne flexibel von zuhause – jetzt Frühbucherpreis sichern!“ kommen viele zurück.
Beispiel 2: Handwerker-Website
Jemand klickt auf „Kostenloses Angebot anfordern“, füllt es aber nicht aus. Eine Anzeige erinnert freundlich daran: „Noch Interesse? In 2 Minuten zum Festpreis-Angebot.“
Beispiel 3: Virtuelle Assistentin
Viele Besucher sehen sich die Dienstleistungsseite an. Später wird eine Anzeige mit dem Satz gezeigt: „So kannst Du schon nächste Woche Aufgaben abgeben – stressfrei & professionell.“
Häufige Fehler beim Retargeting
Fehler 1: Zu viele Wiederholungen
Wenn jemand 20 × dieselbe Anzeige sieht, kann das störend wirken. Begrenze die Häufigkeit pro Tag.
Fehler 2: Falsche Ansprache
Eine Retargeting-Anzeige ist keine erste Vorstellung. Sprich die Leute so an, als würden sie Dich bereits kennen.
Fehler 3: Zu breite Zielgruppen
Je spezifischer Deine Zielgruppe, desto besser funktioniert Retargeting. „Alle Besucher“ ist oft zu allgemein.
Fehler 4: Kein klarer Call-to-Action
Sage genau, was passieren soll: „Jetzt kaufen“, „Beratung buchen“ oder „Gutschein sichern“.
So setzt Du Retargeting konkret um – Tools, Tipps & DSGVO
Schritt 1: Wähle die passende Plattform
Überlege zuerst: Wo erreichst Du Deine Zielgruppe am besten?
- Meta Business Manager für Facebook & Instagram
- Google Ads für YouTube, Google-Suche, Displaynetzwerk
- Pinterest Business für visuelle Zielgruppen
TIPP
Wenn Du gerade erst startest, beginne mit Facebook/Instagram, da dort viele Zielgruppen aktiv sind und es relativ einfach umzusetzen ist.
Schritt 2: Installiere ein Tracking-Pixel
Damit Retargeting funktioniert, benötigst Du ein Tracking-Pixel auf Deiner Website. Das ist ein kleiner Code, der erfasst, wer Deine Seite besucht hat.
So funktioniert’s in der Praxis:
- Erstelle im Meta Business Manager ein Facebook-Pixel.
- Kopiere den Code.
- Füge ihn auf Deiner Website ein – am besten über den Header (z. B. mit dem WordPress-Plugin PixelYourSite).
TIPP
Für Google Ads kannst Du den Google Tag Manager nutzen – damit kannst Du auch andere Codes (Pinterest, LinkedIn etc.) verwalten.
Schritt 3: Achte auf Datenschutz
Die DSGVO ist wichtig – und keine Ausrede, es nicht zu tun.
Du musst nur einige Punkte einhalten:
- Verwende einen Cookie-Banner, der Tracking erst erlaubt, wenn Nutzer zustimmen.
- Erkläre in Deiner Datenschutzerklärung, welche Tools Du nutzt (inkl. Verlinkungen).
- Gib Nutzern die Möglichkeit, ihre Einwilligung zu widerrufen.
DSGVO-konforme Tools, die Dir helfen:
- Borlabs Cookie für WordPress
- Complianz – auch für Mehrsprachigkeit geeignet
- Cookiebot – Cloud-Lösung für jede Website
Tipp: Diese Tools sorgen dafür, dass Pixel & Tags erst geladen werden, wenn Besucher wirklich „Ja“ gesagt haben.
Schritt 4: Erstelle Retargeting-Zielgruppen
Nun kannst Du im Werbeanzeigenmanager sogenannte Custom Audiences anlegen, z. B.:
- Alle Besucher der letzten 30 Tage
- Personen, die auf bestimmten Seiten waren (z. B. Produktseite, aber nicht auf „Danke“-Seite)
- Video-Zuschauer ab einer bestimmten Dauer
Je genauer und gezielter Du wirst, desto wirksamer ist Deine Anzeige.
Beispiel: Du möchtest alle ansprechen, die sich Deinen Kurs angeschaut haben, aber nicht gekauft. Erstelle eine Zielgruppe mit Besuchern dieser Seite – und schließe die Käuferseite aus.
Schritt 5: Erstelle passende Anzeigen
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Erstelle Deine Retargeting-Anzeige.
Wichtig: Sprich die Menschen so an, als hätten sie Dich schon kennengelernt.
Formulierungsbeispiele:
- „Schön, dass Du da warst – noch Fragen zum Onlinekurs?“
- „Der nächste Schritt ist ganz einfach – buch‘ Dir jetzt Deinen Platz!“
- „Noch unentschlossen? Hier kommt ein Reminder + 10 % Rabatt.“
Schritt 6: Testen, optimieren, verbessern
Starte mit kleinen Budgets – z. B. 5–10 € pro Tag.
Beobachte die Ergebnisse regelmäßig und optimiere Deine Anzeigen, Zielgruppen oder Budgets. Retargeting ist kein „Einmal-und-fertig“-Tool, sondern lebt vom ständigen Lernen.
Auch wenn Du bisher keine Ahnung von Ads hattest – Retargeting ist ein genialer erster Schritt. Du sprichst Menschen an, die Dich bereits kennen. Das macht Werbung einfacher, günstiger und wirkungsvoller.
Wenn Du Dein Online-Business ausbauen willst: Hier findest Du die besten digitalen Produkte 2025 oder lies den Blogpost „Facebook Ads einfach erklärt“ für noch mehr Tipps zum Start.
Fazit: Retargeting = Chancen clever nutzen
Retargeting ist einfach, effektiv – und ein smarter Einstieg in die Welt des Online-Marketings.
Starte klein, teste viel – und hol Dir die Menschen zurück, die schon heute fast bereit sind, bei Dir zu kaufen.
Retargeting hilft Dir, Interessenten nicht zu verlieren – sondern sie genau im richtigen Moment nochmal abzuholen. Es ist eine kluge Ergänzung für jedes Online-Business, selbst wenn Du klein startest.
Tipp zum Schluss
Retargeting ist kein Trick – es ist Service. Du hilfst Menschen, eine Entscheidung zu treffen, die sie ohnehin fast getroffen hätten.