Illustration von Constance Nowak was wichtig beim Employer Branding ist

Menschen gewinnen, nicht nur Bewerbungen: Wie Du mit ehrlichem Employer Branding zur echten Arbeitgebermarke wirst

Inhaltsverzeichnis

Stell Dir vor, jemand sieht Deine Karriereseite oder Euer Instagram-Profil – und denkt: „Da würde ich gerne arbeiten.“ Das ist Employer Branding. Aber nicht das, das nur schöne Worte klopft. Sondern das, was Menschen wirklich anzieht: Ehrlichkeit, Kultur und Haltung.

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du als kleines Unternehmen, Handwerksbetrieb oder Dienstleister:in eine Arbeitgebermarke aufbaust, die authentisch ist. Ohne Hochglanzbroschüre. Dafür mit Substanz, Herz und Alltagstauglichkeit.

Warum Employer Branding heute (wirklich) wichtig ist

2025 reicht es nicht mehr, Stellenanzeigen zu posten und auf Bewerbungen zu hoffen. Menschen suchen Sinn, Sicherheit und ein Umfeld, in dem sie sich gesehen fühlen.

Gute Leute kommen nicht nur wegen Geld. Sie kommen, wenn sie spüren: Hier gehöre ich hin.

Und genau dieses Gefühl entsteht nicht durch Phrasen à la „flache Hierarchien“ oder „spannende Projekte“, sondern durch Klarheit über:

  • Was Euch als Team ausmacht
  • Warum es Spaß macht, bei Euch zu arbeiten
  • Was Euch von anderen unterscheidet

Schritt-für-Schritt zur echten Arbeitgebermarke

1. Eure Werte sichtbar machen

Was ist Euch wichtig? Teamgeist? Humor? Struktur? Menschlichkeit? Nachhaltigkeit? Mut?

Diese Werte sind nicht für die Wand gedacht, sondern für Euren Alltag. Zeigt, wie Ihr sie lebt. Z. B. mit Fotos vom Team, ehrlichen Storys auf Social Media oder echten Mitarbeiterzitaten.

Praxisbeispiel: Ein kleiner Malerbetrieb zeigt auf Instagram, wie der Azubi seinen ersten eigenen Raum streicht – inklusive Fehler und Lösung. Ergebnis: Bewerbung von drei neuen Azubis.

2. Kommunikation: Klar, ehrlich, menschlich

Schluss mit: „Wir bieten ein dynamisches Umfeld…“

Stattdessen: „Bei uns gibt’s montags Butterbrezeln, Freitagnachmittag ist ab 15 Uhr Feierabend. Und wer was wissen will, fragt direkt den Chef.“

Sprich wie ein Mensch – nicht wie eine Broschüre. Je ehrlicher Du formulierst, desto besser passen die Menschen, die sich melden.

3. Karriereseite: Herzstück statt Stiefkind

Viele Webseiten haben eine „Karriere“-Seite, die eher nach Pflichtaufgabe aussieht.

Was Deine Seite zeigen sollte:

  • Wer Ihr seid (Teamfoto, kurze Vorstellung)
  • Wie Ihr tickt (3 Sätze zu Eurer Kultur)
  • Was es bringt, bei Euch zu arbeiten (nicht nur monetär)
  • Wie man sich bewerben kann (möglichst einfach!)

Extra-Tipp: Zeig einen typischen Tag bei Euch in Bildern oder als Video.

4. Mitarbeiter:innen einbeziehen

Die besten Markenbotschafter:innen sind die, die schon bei Dir arbeiten. Lass sie sprechen, statt für sie zu sprechen:

  • Zitate auf der Website oder im Schaufenster
  • Mini-Interviews im Newsletter
  • Takeover auf Instagram oder Facebook

Tipp: Stell Fragen wie: „Was liebst Du an Deinem Job?“, „Was war Dein Aha-Moment hier?“

Tools & Plattformen, die Dir helfen

  • Canva: für einfache Grafiken und Social-Media-Posts
  • LinkedIn & Instagram: für Sichtbarkeit, besonders bei jungen Bewerber:innen
  • Personio oder Kenjo: einfache HR-Tools für Bewerbungsmanagement
  • WordPress + Elementor: um Deine Karriereseite ohne IT-Kenntnisse zu gestalten

Was Du (bitte) vermeiden solltest

  • Allgemeinfloskeln: „junges, motiviertes Team“, „abwechslungsreiche Aufgaben“
  • Keine Infos über den Bewerbungsprozess (macht unsicher!)
  • Keine Gesichter auf der Karriereseite (macht anonym!)
  • Bewerbungsformular mit 12 Pflichtfeldern (macht müde!)

Besser: Sag, was Sache ist. Zeig, wer Ihr seid. Mach’s einfach.

Employer Branding ist kein Extra – es ist Teil Deiner Strategie

Du musst nicht groß sein, um attraktiv zu sein. Aber Du musst greifbar sein.

Das funktioniert, wenn Du:

  • Regelmäßig zeigst, was bei Euch passiert
  • Mitarbeiter zu Mitgestalter:innen machst
  • Eine klare Haltung zeigst (statt glattgebügeltem Marketing)

Menschen merken, wenn etwas echt ist. Und genau das bleibt hängen.

Weitere To Dos für Deinen Employer-Branding-Alltag

5. Onboarding mit Herz

Der erste Tag entscheidet oft über die Beziehung zum Unternehmen. Deshalb: Gestalte das Onboarding bewusst und persönlich.

Praxisbeispiel: In einem Familienbetrieb bekommt jede neue Mitarbeiterin eine persönliche Begrüßungskarte vom Team, eine kleine Pflanze für den Arbeitsplatz und ein Kaffee-Date mit der Chefin. Ergebnis: Höhere Bindung ab Tag 1.

6. Werte auch im Alltag leben

Employer Branding funktioniert nicht, wenn es nur auf der Website steht. Es muss im Alltag spürbar sein.

Praxisbeispiel: Ein Bauunternehmen sagt, dass Teamarbeit ein Kernwert ist. In der Realität wechseln sich alle bei der Frühstücksorganisation ab, inklusive Chef. Auf Social Media wird das mit einem Augenzwinkern gezeigt – und genau das kommt an.

7. Weiterbildung und Entwicklung zeigen

Viele Bewerber:innen achten auf die Frage: Kann ich mich hier weiterentwickeln?

Praxisbeispiel: Eine Bäckerei bildet junge Leute aus und zeigt auf ihrer Karriereseite Interviews mit Azubis, die inzwischen eigene Bereiche leiten. Das inspiriert – und zieht neue Bewerbungen nach sich.

8. Fehlerkultur thematisieren

In einem guten Team darf man Fehler machen – wichtig ist, wie damit umgegangen wird. Wenn Ihr das gut löst: Erzählt es!

Praxisbeispiel: Ein kleiner Pflegedienst spricht offen über einen internen Fehler, wie sie daraus gelernt haben – und gewinnt damit Vertrauen von Bewerber:innen.

Fazit: Zeig, wer Ihr wirklich seid – und zieh genau die Richtigen an

Employer Branding ist nicht kompliziert. Aber es braucht Mut zur Ehrlichkeit. Und zur Klarheit. Wenn Du es schaffst, Eure Kultur sichtbar zu machen, wirst Du nicht nur Stellen besetzen – sondern Menschen gewinnen.

Und das ist am Ende unbezahlbar.

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