Stell Dir vor, jemand sieht Dein Logo, Deine Website oder Deine Visitenkarte – und denkt sofort: „Ach, das ist doch von …!“ Genau das ist Markenbildung. Und der einfachste, sichtbarste Einstieg? – Dein Design.
In diesem Artikel erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du durch gutes Design eine unverwechselbare Marke aufbaust – ganz ohne Designerin zu sein, ohne Branding-Agentur und ohne riesiges Budget. Versprochen.
Was ist eigentlich Markenbildung durch Design?
Markenbildung durch Design ist mehr als nur ein schickes Logo. Es geht darum, Wiedererkennung zu schaffen. Durch Farben, Schriften, Bilder und Deinen Stil gibst Du Deinem Angebot ein Gesicht. Design ist quasi die Verpackung für Deine Werte, Deine Mission und Deine Botschaft.
Eine starke Marke entsteht, wenn jemand auf den ersten Blick spürt, worum es bei Dir geht – auch wenn er oder sie Deinen Namen (noch) nicht kennt.
Warum Design für Deine Marke entscheidend ist (auch wenn Du nicht kreativ bist)
Design transportiert Stimmung. Und diese Stimmung beeinflusst, ob Menschen Dir vertrauen, sich erinnern oder einfach nur weiterscrollen. Stell Dir vor, Du bietest Coaching an und Deine Website wirkt wie ein Versicherungsformular aus den 90ern – da klickt niemand begeistert auf „Jetzt buchen“.
Gutes Design schafft Vertrauen, macht neugierig und wirkt professionell – selbst wenn Du gerade erst startest.
Schritt-für-Schritt: Deine Marke visuell aufbauen
1. Werte und Zielgruppe klären
Bevor Du Farben oder ein Logo auswählst, solltest Du wissen:
- Wofür steht Deine Marke?
- Wen willst Du erreichen?
- Welche Gefühle soll Dein Auftritt auslösen?
Beispiel: Du begleitest Frauen beim Neustart 40+. Dann willst Du vermutlich Vertrauen, Wärme und Ermutigung ausstrahlen – nicht Techno-Optik in Neon-Grün.
2. Farbwelt wählen
Farben lösen Emotionen aus. Hier ein kleiner Spickzettel:
- Blau: Vertrauen, Seriosität, Ruhe (Banken, Coaches)
- Rot: Energie, Aktion, Aufmerksamkeit (Fitness, Verkauf)
- Grün: Balance, Natur, Wachstum (Gesundheit, Nachhaltigkeit)
- Beige & Creme: Sanft, warm, menschlich (Selbstführung, Beratung)
Wähle 1 Hauptfarbe und 2-3 passende Akzentfarben.
3. Deine Schriftart
Typografie ist wie die Stimme Deiner Marke: Laut? Sanft? Seriös?
- Google Fonts bietet kostenlose, gut kombinierbare Schriften.
- Nutze maximal zwei: eine für Überschriften, eine für Fließtext.
Tipp: Teste Kombinationen mit Tools wie „Fontjoy“ oder „Fontpair“.
4. Logo: einfach, klar, wiedererkennbar
Du brauchst kein Designer-Logo mit 3.000 € Budget. Ein einfacher Schriftzug mit Symbol oder Initialen reicht oft aus. Tools wie Canva, Looka oder Hatchful helfen Dir beim Erstellen.
Fehler, die viele machen:
- Zu viele Details, die in klein nicht lesbar sind.
- Logo sieht offline gut aus, aber auf Social Media gar nicht.
Teste Dein Logo klein, groß, auf dunklem und hellem Hintergrund.
5. Wiedererkennung: Einheitlich bleiben
Einmal entschieden? Dann bitte durchziehen:
- Verwende immer dieselben Farben, Schriftarten, Bildstile.
- Gestalte Vorlagen für Instagram, Blog, Newsletter.
- Lege ein kleines Brandboard oder Styleguide an (z. B. mit Canva).
DSGVO-Tipp: Google Fonts richtig einbinden
Wenn Du Google Fonts nutzt, solltest Du sie lokal auf Deinem Server speichern, anstatt sie direkt von Google-Servern zu laden. Warum? Weil beim Laden von Google-Servern automatisch personenbezogene Daten (wie IP-Adressen) an Google übermittelt werden – und das ist nicht DSGVO-konform.
So machst Du es richtig:
- Lade die Schriftarten bei https://fonts.google.com herunter.
- Binde sie lokal über CSS ein (nicht per externer URL).
- Beispiel:
@font-face {
font-family: ‚DeineSchrift‘;
src: url(‚/fonts/deineschrift.woff2‘) format(‚woff2‘);
}
- Alternativ kannst Du DSGVO-konforme WordPress-Plugins nutzen wie z. B. „OMGF“ oder „Local Google Fonts“.
Praxisbeispiel: „Martina macht Mut“ – eine Marke für Lebensmut ab 50
Martina ist Coachin für Frauen 50+, die sich beruflich neu orientieren. Ihre Markenwerte: Ermutigung, Leichtigkeit, Klarheit.
So sieht ihr Design aus:
- Farben: Warmes Apricot, Creme, sanftes Dunkelblau
- Schrift: Serifenschrift für Überschriften (klassisch), serifenlose für Fließtext (modern)
- Logo: Schriftzug mit Herzsymbol
- Bildwelt: Natürliche Porträts, warme Lichtstimmung, echte Momente
Ergebnis: Ihre Website wirkt offen, ehrlich und vertrauensvoll. Ihre Zielgruppe erkennt sich wieder.
3 häufige Fehler bei der Markenbildung über Design (und wie Du sie vermeidest)
- Zu viel auf einmal: Wenn alles blinkt, tanzt oder schreit, wird’s unruhig. Halte es einfach und wiederholbar.
- Jeden Trend mitmachen: Pastell ist gerade in? Super. Aber passt das auch zu Deiner Botschaft?
- Design ohne Strategie: Nur weil etwas schick aussieht, heißt es nicht, dass es Deine Zielgruppe anspricht.
Tipp: Hol Dir Feedback von jemandem aus Deiner Zielgruppe, nicht nur von Freund:innen.
Deine Marke sichtbar machen – mit System
Ein starkes Design ohne Strategie ist wie ein schickes Auto ohne Tank. Deshalb:
- Nutze Dein Design konsequent auf allen Kanälen (Website, Social Media, Visitenkarte, Workbook, etc.)
- Wiederhole Deine Botschaften. Menschen müssen etwas mindestens 7 Mal sehen, bevor es im Kopf bleibt.
- Zeig Dich! Design wirkt nur, wenn es sichtbar ist.
Fazit: Design ist keine Deko – es ist Deine Markenstimme
Du brauchst keine Designerin sein, um mit gutem Design eine starke Marke aufzubauen. Was Du brauchst, ist Klarheit, Wiederholung und ein Gefühl für Deine Zielgruppe. Starte klein, sei konsequent und entwickle Deinen Stil Schritt für Schritt weiter.
Und denk dran: Dein Design ist oft der erste Eindruck – mach ihn bewusst und echt.