Was ist der Break-even-Point?
Der Break-even-Point – oder auf Deutsch: die Gewinnschwelle – ist der Punkt, an dem Deine Einnahmen genauso hoch sind wie Deine Ausgaben.
Du machst also noch keinen Gewinn, aber auch keinen Verlust. Ab diesem Moment verdienst Du mit jedem weiteren Verkauf echtes Plus.
Einfach gesagt:
Der Break-even-Point zeigt Dir, wie viel Du verkaufen musst, um mehr zu haben, als es Dich kostet.
Warum ist der Break-even-Point so wichtig?
Der Break-even-Point hilft Dir, besser zu planen und klügere Entscheidungen zu treffen:
- Finanzplanung: Du erkennst, wann sich Dein Produkt oder Angebot lohnt.
- Kostenkontrolle: Du bekommst ein Gefühl, ob Deine laufenden Ausgaben zu hoch sind.
- Ziele setzen: Du kannst messbare Verkaufsziele ableiten.
Wie berechnet man den Break-even-Point?
Hier ist die einfache Formel:
Break-even-Menge = Fixkosten / (Verkaufspreis pro Stück – variable Kosten pro Stück)
Erklärung der Begriffe:
- Fixkosten: Kosten, die immer gleich bleiben – z. B. Miete, Gehälter, Versicherungen.
- Variable Kosten: Kosten, die pro verkauftem Produkt entstehen – z. B. Material, Verpackung, Porto.
- Verkaufspreis: Der Preis, den Du pro Einheit verlangst.
Beispielrechnung:
- Fixkosten: 10.000 €
- Variable Kosten: 5 €
- Verkaufspreis: 20 €
Rechnung:
10.000 € ÷ (20 € – 5 €) = 667 Stück
Du musst also 667 Produkte verkaufen, um die Gewinnzone zu erreichen. Ab dem 668. Verkauf machst Du Gewinn, bist also im PLUS.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So findest Du Deinen Break-even-Point
Wann lohnt sich Dein Business? Genau das zeigt Dir der Break-even-Point – also der Punkt, ab dem Deine Einnahmen höher sind als Deine Ausgaben. Mit dieser einfachen Anleitung findest Du ihn schnell selbst heraus.
Schritt 1: Liste Deine Fixkosten auf
Mach eine Übersicht über alle festen Ausgaben – also alles, was jeden Monat anfällt, egal ob Du etwas verkaufst oder nicht.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Miete für Dein Büro oder Lager
- Software-Abos (z. B. Website, E-Mail-Tool)
- Versicherungen
- Grundgehälter
- Buchhaltung oder Steuerberatung
Tipp: Nutze dafür eine einfache Excel-Tabelle oder ein Tool wie Lexoffice oder Debitoor.
Schritt 2: Bestimme Deine variablen Kosten pro Einheit
Was kostet es Dich, eine einzelne Einheit Deines Produkts oder Deiner Dienstleistung zu verkaufen?
Beispiele für variable Kosten:
- Material oder Wareneinkauf
- Versandkosten
- Transaktionsgebühren
- Zeitaufwand pro Auftrag (bei Dienstleistungen)
Tipp: Denk dabei auch an Verpackung, externe Dienstleister oder Gebühren für Deine Zahlungsanbieter.
Schritt 3: Lege Deinen Verkaufspreis fest
Was kannst Du realistisch verlangen, ohne dass Deine Zielgruppe abspringt – und ohne Dich unter Wert zu verkaufen?
Fragen zur Preisfindung:
- Was verlangen andere in Deiner Branche?
- Welchen Mehrwert bietest Du zusätzlich?
- Wie hoch ist Deine Gewinnspanne?
Tipp: Teste ruhig verschiedene Preisniveaus. Manchmal verkaufen sich mittlere Preise besser als die billigsten.
Schritt 4: Berechne Deinen Break-even-Point
Jetzt kommt die einfache Rechnung:
Formel:Break-even-Menge = Fixkosten / (Verkaufspreis – variable Kosten pro Einheit)
Beispiel:
Fixkosten = 2.000 €
Verkaufspreis = 50 €
Variable Kosten = 20 €
→ 2.000 / (50 – 20) = 67 Einheiten
Das heißt: Ab der 68. verkauften Einheit machst Du Gewinn.
Schritt 5: Setze Dir konkrete Ziele
Jetzt weißt Du, wie viel Du mindestens verkaufen musst, um die Gewinnzone zu erreichen. Das ist Dein unterstes Verkaufsziel – Dein Mindestumsatz, damit sich Dein Business trägt.
Frage Dich:
- Wie viele Kunden brauchst Du pro Woche oder Monat?
- Was kannst Du tun, um genau diese Zielmenge zu erreichen?
Tipp: Plane Puffer ein – z. B. für Marketingkosten oder saisonale Schwankungen.
Fazit: Klarheit macht mutig(er)
Wenn Du Deinen Break-even-Punkt kennst, kannst Du Deine Zahlen mit mehr Sicherheit steuern – und Deine Ziele realistisch setzen.
So wird aus Bauchgefühl ein Business mit Plan.
Übersicht typischer Fixkosten für Deine Planung
Kategorie | Beschreibung | Geschätzte monatliche Kosten (€) |
---|---|---|
Miete | Büro, Laden, Werkstatt oder Coworking-Space | 300 – 1.500 € |
Strom & Wasser | Energie für Licht, Geräte, Heizung etc. | 50 – 200 € |
Telefon/Internet | Mobilfunk + DSL oder Glasfaseranschluss | 30 – 80 € |
Versicherungen | z. B. Betriebshaftpflicht, Rechtschutz | 30 – 150 € |
Software-Abos | z. B. Canva, Adobe, Zoom, Buchhaltung | 20 – 150 € |
Steuerberater | Abrechnung und Beratung | 80 – 300 € |
Marketingkosten | z. B. Anzeigen bei Google, Meta | 100 – 500 € (flexibel) |
Domain & Hosting | z. B. All-Inkl, IONOS, RAIDBOXES | 5 – 30 € |
Sonstiges | Weiterbildung, Tools, Wartung, Reparaturen | individuell |
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Praxisbeispiele: So funktioniert der Break-even-Point in verschiedenen Branchen
Medizin/Fitness: Personal Trainer
- Fixkosten: 1.200 € für Studio-Miete und Versicherung
- Variable Kosten: 5 € für Getränke, Handtücher, Verbrauchsmaterial
- Verkaufspreis pro Einheit: 60 € pro Einzeltraining
- Break-even-Menge: 1.200 / (60 – 5) = 22 Trainingseinheiten
→ Nach 22 Trainings im Monat ist das Studio kostendeckend.
Gastronomie: Restaurant mit Lieferdienst
- Fixkosten: 8.000 € für Miete, Personal, Strom
- Variable Kosten: 4 € pro Pizza (Zutaten, Box, Lieferanteil)
- Verkaufspreis pro Pizza: 12 €
- Break-even-Menge: 8.000 / (12 – 4) = 1.000 Pizzen pro Monat
→ Ab der 1.001. Pizza verdienst Du Geld.
Handwerksbetrieb: Schreinerei
- Fixkosten: 3.000 € Werkstatt, Leasing Maschinen
- Variable Kosten: 80 € Materialkosten pro Auftrag
- Verkaufspreis pro Auftrag: 250 €
- Break-even-Menge: 3.000 / (250 – 80) = 17,6 → 18 Aufträge
→ Ab dem 19. Möbelstück ist der Gewinn da.
Was beeinflusst Deinen Break-even-Point?
- Fixkosten senken: z. B. durch kleinere Räume oder günstigere Software
- Verkaufspreis erhöhen: wenn es der Markt erlaubt
- Variable Kosten reduzieren: z. B. durch günstigere Lieferanten
Tipp: So kalkulierst Du smart & sicher
- Nutze eine Buchhaltungssoftware, die Umsatz & Kosten laufend im Blick hält.
- Plane konservativ: lieber etwas höhere Fixkosten einkalkulieren.
- Denke auch an Einmal-Investitionen (z. B. Website-Setup, Kamera, Einrichtung).
Nützliche Tools zur Berechnung & Planung – DSGVO-konform
Online-Rechner & Planungshilfen
- Lexware Office (ehemals lexoffice) – Buchhaltungssoftware für Selbstständige & kleine Unternehmen – 30 Tage kostenlos testen!
Website: lexoffice.de
Funktionen: Einnahmen-/Ausgabenübersicht, Steuerprognosen, Angebots- & E-Rechnungserstellung, Exportmöglichkeiten - Debitoor – Einfache Rechnungs- & Finanzplanung
Website: debitoor.de
Besonderheit: Intuitive Oberfläche, automatische Umsatzsteuervoranmeldung, DSGVO-konform - sevDesk – Cloud-Buchhaltung für Gründer:innen
Website: sevdesk.de
Funktionen: Kostenanalyse, Steuerberaterzugang, Kassenbuch, Belegerkennung - Trello oder Notion – Projekt- & Kostenplanung
Websites:
trello.com
notion.so
Hinweis: Nur mit datenschutzkonformer Nutzung & deutscher Hosting-Einstellung (z. B. über Proxy/Nutzung ohne sensible Daten) - Break-even-Rechner als Excel – auf Anfrage individuell erstellt
Funktion: Einfach eintragen – Excel zeigt Dir Deinen Break-even-Punkt automatisch
Fazit: So nutzt Du den Break-even-Point für Deinen Erfolg
Der Break-even-Point ist kein trockener Zahlensalat – sondern ein echter Helfer, um zu wissen:
- Wie viel muss ich verkaufen?
- Wann lohnt sich mein Angebot?
- Wo kann ich besser kalkulieren?
Wenn Du Deine Zahlen kennst, bist Du klar im Vorteil – ganz gleich, ob Du Pizza bäckst, Möbel baust oder Fitnesskurse gibst.